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Tarnschirm selber bauen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Bei der Lockjagd auf Krähen, Tauben oder Raubwild ist die Tarnung sehr wichtig für den Jagderfolg. Wir erklären in wenigen Schritten, wie man schnell und einfach seinen eigenen Tarnstand baut.
INHALT
▼ Materialliste
▼ Bauanleitung
▼ 1. Grundgerüst
▼ 2. Rohbau
▼ 3. Finale Verkleidung
▼ Zusätzliche Tarnung
▼ Das richtige Tarnmuster
Was bringt ein Tarnschirm?
Gerade Krähen sind sehr schlau und sehen besonders gut, sodass eine gute Tarnung für den gewünschten Jagderfolg unverzichtbar ist. Auf weiten offenen Flächen bringt Tarnkleidung allein meist zu wenig. Hier setzt man am besten auf einen Tarnschirm oder ein Tarnzelt, um seine Konturen perfekt zu verbergen.
Selbst gebaute Tarnschirme haben den Vorteil, dass man flexibler ist und den Tarnstand auf seine individuellen Bedürfnisse anpassn kann: Sei es die aktuelle Vegetation, die gewünschte Jagdart oder die Anzahl der mitjagenden Jäger.
Was benötigt man für einen Tarnschirm?
Für einen Tarnschirm, in dem ein bis zwei Jäger Platz haben, braucht man in etwa folgendes:
- 1 „undurchsichtiges“ Tarnnetz
- 1 „durchsichtiges“ Tarnnetz
- Teleskopstangen - auch Hide Pole genannt
- 8 bis 12 Klammern
Sollte man einen größeren Tarnstand für mehr Personen benötigen, so kann man einfach ein weiteres undurchsichtiges Tarnnetz verwenden. Wichtig ist dann auch, mehr Teleskopstangen zu benutzen, damit das Tarnnetz nicht durchhängt.
Bauanleitung: So baut man seinen Tarnschirm
Schritt 1 – Grundgerüst
Man platziert seinen Hocker auf dem gewünschten Platz. Um den Hocker herum steckt man die Stangen in einem Rechteck oder Quadrat in den Boden. Der Abstand zwischen den Stangen sollte circa 100 cm bis 120 cm sein, je nach Bedarf und Tarnnetzlänge. Da die Tarnnetze meistens eine Höhe von 140 cm haben, sollte man auch die Höhe der Hide Poles entsprechend einstellen.

Schritt 2 – Rohbau
Als nächstes spannt man das „undurchsichtige“ Tarnnetz so, dass nur die Frontseite – also die Richtung, in die man schießen möchte – offen bleibt. Mit den Klammern wird das Tarnnetz an den Teleskopstangen befestigt. Dabei sollte man darauf achten, dass das Netz nicht durchhängt. Auch ist es auch wichtig, dass keine Lücke zwischen Boden und Tarnnetz entsteht.

Schritt 3 – Finale Verkleidung
Im letzten Schritt verwendet man das „durchsichtige“ Tarnnetz. Dieses wird an der offenen Frontseite befestigt. Dabei muss auch wieder darauf geachtet werden, dass sich das Netz spannt. Jagt man mit Hund, kann man eine Klammer an einer unteren Ecke weglassen. So kann der Jagdhund schnell rein und raus rennen, ohne, dass man das ganze Netz öffnen muss.

Was sollte man bei der Jagd mit dem Tarnschirm beachten?
TIPP: Ein Tarnschirm allein reicht nicht. Wichtig ist, dass man auch hinter dem Schirm Tarnkleidung trägt.
Hat der Jäger zustätzlich sich und seine Waffe getarnt, wie in Bild 1, verschmilzt er perfekt mit dem Tarnschirm. Seine Konturen sind kaum zu erkennen.
Trägt man allerdings keine Tarnkleidung, kann man besonders das Gesicht und die Hände – wie in Bild 2 zu sehen ist – leicht erkennen. Auch ist es wichtig, die Waffe zu tarnen. Hat Ihre Waffe kein Tarnmuster, kann man diese ganz leicht mit einer Gun Sock tarnen.


Das richtige Tarnmuster für den Tarnschirm
Das Tarnmuster an sich ist tatsächlich weniger wichtig. In dem Bildbeispiel haben wir das Realtree MAX-4 Tarnmuster verwendet, damit man den Schirm auf den Beispielfotos besser sehen kann. In dem noch frischen grünen Gras mit Mais im Hintergrund wäre ein etwas grüneres Tarnmuster geeigneter gewesen.
Wichtig ist, dass der Jäger in den Konturen des Tarnschirms verschwindet. Darum sollte die Tarnkleidung auf das Tarnmuster des Schirms abgestimmt sein. Zum Beispiel erzeugt eine dunkel gemusterte Tarnkleidung in einem Tarnschirm mit hellem Muster einen zu großen Kontrast und die Tarnwirkung geht verloren.
Fazit zum Tarnschirmbau
Viele Jäger lassen sich bereits vor dem Bau entmutigen. Dabei ist es gar nicht schwer, einen Tarnschirm aufzustellen. Auch dauert es nicht lange. Mit einem bisschen Übung ist der Schirm in drei bis fünf Minuten aufgebaut und einsatzbereit.
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Lukas ist selbst Jäger und stammt aus einer Jägerfamilie. Als Azubi bei Pirscher Shop unterstützt er bei der Sortimentspflege, hilft im Versand und berät Kunden.