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Jagd auf Waschbären

Die Jagd auf Waschbären findet in Deutschland immer mehr Anhänger. Und das zu Recht. Der maskierte Räuber ist ein Allesfresser und plündert gerne die Nester vieler heimischer Vogelarten. In diesem Artikel finden Sie Tipps, wie Sie Waschbären anlocken und bejagen können.
INHALT
▼ Ursprung des Waschbären
▼ Lockjagd auf Waschbären
▼ Fallenjagd auf Waschbären
▼ Der richtige Ort
▼ Der richtige Zeitpunkt
Wo kommt der Waschbär eigentlich her?
Der Waschbär ist ein Neozoon und lebt noch gar nicht so lang in Deutschland. Seine Urheimat liegt in Nordamerika und erste Exemplare wurden in den 1930 Jahren in Hessen ausgesetzt. Weitere Bestände sind aus Pelztierfarmen entlaufen. Seitdem hat sich der Waschbär prächtig vermehrt und ausgebreitet.
Hätten Sie’s gewusst?
Der Waschbär hat seinen Namen aus einem ganz bestimmten Grund: Waschbären haben die Eigenart, ihren Fraß ins Wasser zu tauchen und zwischen den Vorderpfoten „abzuwaschen“ oder es an Gräsern abzureiben.
Lockjagd auf den Waschbären
Viele Jäger suchen neue Wege, um den Waschbär zu bejagen. Dabei stoßen immer mehr Waidmänner auf die Lockjagd. Diese Jagdart ist eine sehr abwechslungsreiche und anspruchsvolle Art, die Jagd auf den Maskenträger auszuüben.
Bei der Lockjagd auf den Waschbären kann man Locker oder auch Kirrungen einsetzen. Waschbären sind richtige Naschkatzen und nicht wählerisch. Gerne durchwühlen sie auch Mülltonnen nach Fressbaren.
Mit dem Locker auf Waschbärjagd
Bei der Jagd mit dem Locker werden in der Regel zwei verschiedene Lockrufe verwendet. Einmal der Welpen-Stressruf und der Streitruf zweier Waschbären.
Waschbären sind sehr neugierig und futterneidisch, deshalb reagieren sie auf die Rufe ihrer Artgenossen sehr gut. Wenn sich zwei Waschbären streiten, geht es meistens um Futter. Das lockt andere futterneidische Artgenossen an.
Kirrungen für die Waschbärjagd
Waschbären lassen sich sehr gut mit süßen Nahrungsmitteln ankirren. Ein Geheimtipp (aus eigener Erfahrung) sind beispielsweise Nachos als Köder, genauso wie Trockenfrüchte wie Dörrpflaumen oder Rosinen sowie Obst sind beliebte Lockmittel. Ein Jäger aus unserem Team schwört auf Honig-Brot als Lockmittel an der Waschbärenkirrung.
Jagd mit der Waschbärfalle
Die häufigste und wahrscheinlich einfachste Jagdart auf den Waschbären ist die Jagd mit der Falle. Meistens werden Kastenfallen verwendet. In der Lebendfalle werden sie bis zum Eintreffen des Jägers eingesperrt.
Kastenfallen kann man sehr flexibel einsetzen. Am meisten Sinn macht es, wenn die Falle so platziert wird, dass der Waschbär sich keinen Weg um die Falle herum bahnen kann. Dafür kann man zum Beispiel Löcher in Zäunen oder Toren nutzen.
Besonders erfolgsversprechend sind ausgetrocknete Wassergräben, denn diese sind wahre Waschbär-Highways. Setzt man dort eine Kastenfalle hinein und versperrt mögliche Ausweichstrecken mit Stöcken oder Schilf, fängt man beinahe garantiert einen Waschbären.
Wichtig zu beachten ist allerdings, dass man die Falle penibel korrekt aufbaut. Waschbären sind sehr geschickte Tiere, die bei falsch zusammengebauten Fallen oftmals in der Lage sind, sie selbstständig von innen wieder zu öffnen.
Wo sind die Erfolgschancen für die Waschbärjagd am größten?
Waschbären lieben Wasser und man findet sie häufig auf der Suche nach Krebsen und Kleintieren entlang von Wasserläufen oder Flüssen. Dort kann man oft im Schlamm entlang der Flussläufe Spuren der Tiere entdecken.
Die maskierten Räuber fühlen sich aber auch abseits von Wasser sehr wohl. Sie sind ausgezeichnete Kletterer und verstecken sich gerne in Baumhöhlen oder Erdlöchern. Daher halten sie sich sehr gerne auf Obstwiesen auf, weil sie dort obendrein reichlich Nahrung finden.
Wann ist die beste Zeit Waschbären zu bejagen?
Waschbären sind dämmerungs- und nachtaktiv. Wenn es dunkel wird, kommen sie aus ihren Verstecken und begeben sich auf Nahrungssuche. Dann ist der geeignete Zeitpunkt für die Lockjagd oder auch den ganz normalen Ansitz.
Am lukrativsten ist die Waschbärjagd im Herbst. Der Waschbär hält nämlich Winterruhe und ist deshalb vor dem Winter besonders aktiv und viel auf Nahrungssuche.
Im Winter dagegen ist die Jagd auf Waschbären nicht besonders erfolgsversprechend. Die Maskenträger liegen dann in ihrem Lager und befinden sich die meiste Zeit in einem Ruhezustand.
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Lukas ist selbst Jäger und stammt aus einer Jägerfamilie. Als Azubi bei Pirscher Shop unterstützt er bei der Sortimentspflege, hilft im Versand und berät Kunden.